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Selbstverteidigung für junge Afrikanerinnen
Elisabethenwerk des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes (SKF)

Selbstverteidigung für junge Afrikanerinnen

Eine Vergewaltigung ist eine grausame Sache. Auch andere Formen sexueller Belästigung sind für Frauen oft schwer zu verkraften. In krisengeschüttelten Gebieten und in patriarchalischen Gesellschaften ist die Gefahr für solche Übergriffe besonders hoch.

Auch in unseren Projektländern werden wir mit diesem Tabu-Thema immer wieder konfrontiert und versuchen, innerhalb der lokalen Gegebenheiten Hilfsangebote für die Opfer sicherzustellen und an gesellschaftlichen Veränderungen mitzuarbeiten.

In Afrika setzen wir derzeit auf dieses Projekt besondere Hoffnung. Die Organisation Kwa Wazee unterstützt in der Grenzregion von Uganda und Tansania seit einigen Jahren alte Menschen und deren Enkelinnen und Enkel, die aufgrund der Aids-Epidemie für ihre Grosseltern sorgen müssen. In einer Umfrage zeigte sich, dass sich die jungen Frauen oft nicht respektiert fühlen und von Männern belästigt werden. Deshalb unterstützen wir nun ein Projekt von Kwa Wazee, in dem vorerst 180 junge Frauen zwischen 12 und 18 Jahren Selbstverteidigungskurse erhalten und besser vernetzt werden, damit sie sich gegenseitig unterstützen können.

Unsere Mitarbeiterin in Uganda, Apollonia Mugumbya, wird dieses Pilotprojekt sehr intensiv verfolgen, denn wenn die Methode Erfolg hat, würden wir sie gerne auch in anderen Regionen Ugandas im Rahmen unserer Selbsthilfeprojekte anwenden. Die jungen Frauen werden in Gruppen jeweils 14 Tage lang unterrichtet. Mädchen, die keine Turnkleider zur Verfügung haben, können zu günstigen Konditionen etwas mieten. Sie üben verschiedene Selbstverteidigungstechniken, erhalten aber auch Informationen über rechtliche Zusammenhänge und das Vorgehen bei Behörden. Aus jedem Kurs werden drei bis vier junge Frauen ausgewählt, die bei späteren Kursen als Assistentinnen mithelfen, bis sie schliesslich selber als Trainerinnen ihr Wissen weitergeben können. (2012)