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Sozialpädagogische Weiterbildung
TearFund Schweiz

Sozialpädagogische Weiterbildung

Die Anzahl der Waisenkinder in Uganda ist dramatisch hoch: Rund 2,3 Millionen Kinder (das entspricht 7,5% der Bevölkerung!) haben keine Eltern, oft ist HIV/Aids der Grund dafür. Die Waisen und weitere gefährdete Kinder leben grösstenteils in städtischen Gebieten. Es ist wichtig, dass diese Kinder, die in einem schwierigen Umfeld leben, eine optimale Betreuung und Begleitung durch Fachpersonen erhalten und gleichzeitig an einer Veränderung des Umfelds gearbeitet wird.

Dafür engagiert sich TearFund in Uganda, in Zusammenarbeit mit einem Netzwerk christlicher Partnerorganisationen. Ein auf die Bedürfnisse der Kinder und Sozialpädagogen ausgerichteter Lehrgang soll entwickelt und umgesetzt werden. Das ist dringend nötig, denn Studien haben gezeigt, dass ein Grossteil der Personen, die in direktem Kontakt mit gefährdeten Kinder stehen, zu wenig darüber wissen, wie sich Kinder psychisch und sozial gesund entwickeln können.


Projektgebiet

Die Begünstigten sind in erster Linie Mitarbeiter von sozialpädagogischen Organisationen in Uganda. Es wird erwartet, dass mindestens 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Lehrgang absolvieren können. Die sozialpädagogischen Organisationen sind grösstenteils auch in urbanen Regionen lokalisiert. Indirekt werden rund 30'000 gefährdete Kinder von einer grösseren fachlichen Kompetenz der Betreuungspersonen profitieren.

Partnerorganisation

Die lokale TearFund-Partnerorganisation ist "Children at Risk National Collaboration of Christian Agencies in Uganda" (CaR-NaC). Eine Studie über die Aus- und Weiterbildungsbedürfnisse der Mitgliedorganisationen von CaR-NaC hat gezeigt, dass 92% der Personen, die in direktem Kontakt mit den gefährdeten Kinder stehen, eine ungenügende Ausbildung über die psycho-soziale Entwicklung der Kinder haben. Viele der befragten Personen verfügen über eine Ausbildung als Lehrer, in sozialer Arbeit oder in der Verwaltung. Ein angepasster Lehrgang für Personen, die in direktem Kontakt mit gefährdeten Kindern stehen, ist deshalb angezeigt.

Projektziele

Gefährdete Kinder werden in sozialpädagogischen Institutionen von qualifizierten Fachpersonen betreut und in ihrer Entwicklung positiv unterstützt. Der international breit abgestützte Verhaltenskodex für Mitarbeiter und Organisationen zum Schutz von Kindern wird zum nationalen Standard für die Kinder- und Jugendarbeit und schützt Kinder und Jugendliche vor Übergriffen.

Die Mitarbeiter von sozialpädagogischen Organisationen sind fachlich kompetent und werden von staatlichen Stellen als Fachpersonen akzeptiert. Die Mitarbeiter arbeiten aktiv an der Umsetzung der Kinderschutzrichtlinien, die international als Qualitätsstandard gelten.

Die Mitarbeiter von sozialpädagogischen Organisationen sind in einem Berufsverband organisiert und können ihren Anliegen auf nationaler Ebene Ausdruck verleihen.

Arbeitsweise

Es werden die folgenden Resultate erwartet:

1. Bis Ende 2012 haben 900 Fachpersonen den Ausbildungsgang erfolgreich in 3 bis 5 Zentren abgeschlossen.

2. 75% der abgeschlossenen Fachpersonen sind in einem Berufsverband organisiert und können durch regelmässig erscheinende Publikationen ihren Anliegen Ausdruck verleihen.

3. Durch eine staatliche Akkreditierung des Ausbildungsgangs erhöht sich die Zahl der Kursteilnehmer und somit die Einnahmen durch die Kursgelder, was zu einem Selbstfinanzierungsrad von 100% führt.