Elektronisches Bulletin Aidsfocus.ch Schweizerische Fachplattform HIV/Aids und internationale Zusammenarbeit

1. Juli 2012

Auf dem Weg nach Washington DC zur internationalen Aidskonferenz. Über 20‘000 Menschen werden erwartet, AktivitistInnen, WissenschschaftlerInnen und Menschen, die mit HIV leben. Sechs Tage lang werden sie an x Grossveranstaltungen, Workshops und Diskussionen zu den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und aktuellen Strategien zur Bekämpfung von Aids teilnehmen. Ein Riesenzirkus der viel kostet und wenig bringt?

Ich denke nicht. Es ist wichtig in Zeiten der zunehmend lähmenden Aidsmüdigkeit („es ist doch kein Problem mehr, es gibt Medikamente, anderes ist wichtiger….“) und schwindender Ressourcen im internationalen Aidsengagement ein Zeichen gesetzt wird: Aids ist immer noch unter uns. Die Zahl der Menschen, die mit HIV leben, ist weltweit wieder gestiegen, von 33,4 Millionen 2010 auf 33,8 Millionen 2011. Es sind heute weniger Menschen, die sich im Jahr neu infizieren, von 2,6 Millionen auf 2,5 Millionen; aber das sind 2,5 Millionen zu viele. Todesfälle sind von 1,8 Millionen im Jahr 2011 auf 1,6 Millionen letztes Jahr 2011 gesunken. Die Zahl der Menschen, die eine antiretrovirale Behandlung erhalten, ist um 6,6 Millionen beachtlich gestiegen: 8 Millionen sind in Behandlung, was sie nicht nur gesund und am Leben erhält, sondern auch das Risiko andere zu infizieren senkt. Doch warten immer noch Millionen auf diese Chance.

Ist der Peak der Aidsepidemie überschritten? Wir hoffen es. Doch ist dies keine Zeit, um auf den Lorbeeren auszuruhen, um das Blatt wirklich zu wenden (turning the tide“) braucht es nicht weniger, sondern vermehrtes politisches und finanzielles Engagement.

In Washington werde ich engagierten Menschen begegnen, alte Bekannten treffen und neue FreundInnen finden, um gemeinsam Advocacy-Strategien zu entwickeln, z.B. zur Stärkung des Global Fonds oder zur Unterstützung aidsbetroffener Kinder und Jugendlicher. In Washington hoffe ich, Verbündete zu finden, neue Kenntnisse zu erwerben und Energien zu tanken, um so gut auch künftig gerüstet zu sein für das notwendige Engagement für das Recht aller Menschen auf Gesundheit und Leben.

Für alle daheimgebliebenen gibt es die Möglichkeit, die Diskussionen über Internet zu verfolgen. Hier die wichtigsten Links.

Helena Zweifel Koordinatorin aidsfocus.ch Geschäftsführerin Medicus Mundi Schweiz

Washington DC | AIDS 2012 will bring together leading scientists, public health experts, policy-makers and the HIV-affected community to translate recent momentous scientific advances into action that will address means to end the epidemic, within the current context of significant global economic challenges. The Conference will have a positive impact on the HIV and AIDS response globally, and in the United States and Washington, DC, in particular. Washington DC, 22-27 July 2012

http://www.aids2012.org

„Wir stehen an einem einzigartigen Zeitpunkt in der Geschichte der AIDS-Epidemie. Drei Jahrzehnte von hartnäckiger Überzeugungsarbeit in der Gemeinschaft, von Forschung und Dienstleistung haben die Welt und den Rand eines Szenarios gebracht, das noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre: die Möglichkeit damit zu beginnen, die AIDS-Epidemie noch zu unserer Lebzeit zu beenden. Die Verluste waren unberechenbar; die Gewinne außergewöhnlich. Doch jetzt, durch neue wissenschaftliche Fortschritte und gesellschaftliche, politische und menschenrechtliche Gewinne haben wir entdeckt, dass es möglich ist, ein Paket an bewährten Strategien zusammenzustellen und zu liefern, die, wenn sie als Maßstab genommen werden, das Blatt bei AIDS wenden können…

Um das Blatt gemeinsam zu wenden, müssen wir:

1. Steigerung gezielter neuer Investitionen. 2. Sicherstellung evidenzbasierter HIV-Prävention, Behandlung und Pflege im Einklang mit den Menschenrechten derjenigen, deren Risiken am höchsten und deren Bedürfnisse am dringendsten sind. 3. Das Beenden von Stigmata, Diskriminierung, rechtlichen Sanktionen und Menschenrechtsverletzungen gegen Menschen, die mit HIV leben und den Gefährdeten. 4. Deutlich mehr HIV-Tests, Beratung und Verbindungen zu Prävention, Betreuung und unterstützenden Diensten. 5. Erweiterter Zugang zu antiretroviraler Behandlung für alle Bedürftigen. 6. TB erkennen, diagnostizieren und behandeln. 7. Beschleunigte Erforschung von neuen HIV-Präventions- und Behandlungsmethoden 8. Mobilisierung und sinnvolle Einbeziehung der betroffenen Gemeinden muss das Herzstück der gemeinsamen Reaktionen sein.

Bitte unterschreiben Sie die Erklärung:

http://www.2endaids.org

The International AIDS Society (IAS), custodian of the International AIDS Conference, and the Kaiser Family Foundation will provide free, worldwide online access to the XIX International AIDS Conference (AIDS 2012) taking place in Washington, D.C., USA.

AIDS 2012 will feature presentations of important new scientific research and opportunities for dialogue on the major challenges facing the global response to AIDS. http://www.kff.org

In addition to more than 50 online webcasts of conference sessions and press conferences, podcasts will be available for downloading in both English and Spanish. http://aids2012.org

http://globalhealth.kff.org

NAM will provide the official online scientific news coverage at AIDS 2012 through their website aidsmap.com. Each day NAM’s reporters will be covering the key scientific presentations at the conference, publishing news stories to communicate the evidence of what works, what doesn’t, and the views of the world’s leading researchers, activists and policy makers on where the HIV field is going next. They will also be tweeting if excited. You can start following them on Twitter by visiting our conference web page.

You can read background articles on key themes at aidsmap.com before the conference starts; visit http://www.aidsmap.com

http://blog.aids2012.org

Entitled Together we will end AIDS, the new UNAIDS report contains the latest data on numbers of new HIV infections, numbers of people receiving antiretroviral treatment, AIDS-related deaths and HIV among children. It highlights new scientific opportunities and social progress which are bringing the world closer to UNAIDS vision of zero new HIV infections, zero discrimination and zero AIDS-related deaths. (July 2012)

http://www.unaids.org

Washington, DC/ Geneva, 18 July 2012 — A new report by the Joint United Nations Programme on HIV/AIDS (UNAIDS) shows that domestic funding for HIV has exceeded international investments. The report, Together we will end AIDS, states that low- and middle- income countries invested US$ 8.6 billion for the response in 2011, an increase of 11% over 2010. International funding however remained flat at 2008 levels (US$ 8.2 billion). “This is an era of global solidarity and mutual accountability,” said Michel Sidibé, Executive Director of UNAIDS. “Countries most affected by the epidemic are taking ownership and demonstrating leadership in responding to HIV. However, it is not enough for international assistance to remain stable —it has to increase if we are to meet the 2015 goals.”

http://www.unaids.org