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Medienmitteilung 2008: HIV-Therapien für alle – ein wichtiger Schritt in eine Zukunft ohne HIV und Aids
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Medienmitteilung 2008: HIV-Therapien für alle – ein wichtiger Schritt in eine Zukunft ohne HIV und Aids

aidsfocus.ch, Bern, 30. 09. 2008: Nur ein Drittel der weltweit 9 Millionen Menschen, die mit dem HI-Virus infiziert sind und einer Behandlung bedürfen, hat auch die Möglichkeit zur Therapie. Die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen – und damit auch die Schweiz – haben sich in den Jahren 2001 und 2006 in einer politischen Erklärung dem Ziel verpflichtet, den Zugang für alle zu umfassender HIV Prävention, Behandlung und Pflege bis ins Jahr 2010 zu verwirklichen.

Am Forum von aidsfocus.ch zeigten Schweizer Hilfswerke anhand konkreter Erfahrungen, dass HIV-Therapien in armen Ländern des Südens sehr erfolgreich durchgeführt werden können - und zwar so erfolgreich wie in der Schweiz. Der Zugang aller Menschen zu umfassender HIV-Prävention, Behandlung und Pflege ist denn auch eine zentrale Forderung der 33 in der Fachplattform aidsfocus.ch zusammengeschlossenen schweizerischen Organisationen.

Heute leben weltweit 33 Millionen Menschen mit dem HI-Virus, zwei Drittel davon in Afrika südlich der Sahara. Täglich sterben rund 8000 Menschen an den Folgen von Aids. Der Zugang aller Menschen zu umfassender Vorsorge, Behandlung und Pflege, einschliesslich antiretroviraler Therapien, ist ein wesentlicher Schritt in Richtung einer Zukunft ohne HIV und Aids.

Ein gutes Beispiel für den Erfolg umfassender Aidsprogramme ist die Strategie des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) in Swaziland. Gemeinsam mit dem lokalen Roten Kreuz und den Gesundheitsbehörden von Swaziland führt das SRK seit Dezember 2004 Aufklärungs- und Präventionsarbeit durch und bietet Aidstherapien an. Dabei geht es um mehr als medizinische Hilfe, es geht auch um die psychologische Unterstützung der Aidskranken, um Information, Beratung und Unterstützung der ganzen Familie. Zentral für den Erfolg sind die intensiven Vorgespräche und die Information der PatientInnen über die Krankheit, die Medikamente und die Therapie - und die innerliche Bereitschaft, bis ans Lebensende täglich die Medikamente einzunehmen.

Der Erfolg des SRK-Programms in Swaziland ist kein Einzelfall. Eine vergleichende Studie des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern kommt gar zum Schluss, dass in Südafrika gleich gute Erfolge mit der HIV-Therapie wie in der Schweiz erzielt werden. Dies zeigen auch die Erfahrungen von Médecins Sans Frontières (MSF), welche über 100'000 Menschen in 27 Ländern behandelt haben, davon etwa 10'000 Kinder. Nur etwa 10% der knapp 2 Millionen HIV-positiven Kinder (die meisten von ihnen bei der Geburt infiziert) sind auch in Behandlung.

aidsfocus.ch, die schweizerische Fachplattform HIV/Aids und internationale Zusammenarbeit, ist ein loser Zusammenschluss von 33 Schweizer Hilfswerken und Organisationen im Kampf gegen HIV und Aids und wird von Medicus Mundi Schweiz koordiniert. Die Beispiele des SRK, von MSF und weiteren Organisationen zeugen von wirksamen Strategien der schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit und sind wichtige Beiträge zum Erreichen der Milleniumsentwicklungsziele. HIV und Aids soll auch weiterhin hohe Priorität in der Entwicklungszusammenarbeit, einschliesslich der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) haben.

Weitere Informationen und Kontakt: Helena Zweifel, Koordinatorin aidsfocus.ch,
info@aidsfocus.ch, Tel. 079 385 23 68, aidsfocus.ch

 

Dokumentation des Forums

Medienmitteilung 2008 HIV-Therapien für alle – ein wichtiger Schritt in eine Zukunft ohne HIV und Aids.pdf — (15 kB)