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Die Rechte von Mädchen und jungen Frauen stärken
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Die Rechte von Mädchen und jungen Frauen stärken

In der Provinz Zambézia im Norden von Moçambique sind 12,6% der Bevölkerung mit HIV infiziert. Besonders stark betroffen von den verheerenden Folgen der Aids-Pandemie sind junge Frauen zwischen 15 und 24 Jahren. Unsere Partnerorganisation Namuali setzt sich dafür ein, die Lebensbedingungen von Mädchen und jungen Frauen, die als Aidswaisen ihre Geschwister versorgen müssen, zu verbessern und ihre Rechte zu stärken.

In Moçambique haben mehr als 400 000 Kinder mindestens einen Elternteil durch Aids verloren. Auf sich allein gestellt müssen die Kinder und Jugendlichen täglich ums Überleben kämpfen. Oft übernehmen die älteren Geschwister, selbst noch minderjährig, die Verantwortung für den Haushalt und die jüngeren Geschwister. Die Mädchen tragen die Hauptlast, müssen die Schule abbrechen und sind für die Restfamilie verantwortlich. Viele von ihnen bleiben deswegen Analphabetinnen. In der Projektregion, dem Distrikt Nicoadala in der Provinz Zambézia, rund 70 km nördlich der Provinzhauptstadt Quelimane, ist diese Problematik besonders verbreitet.

Sensibilisierung von Jugendlichen, Lehrpersonen und Eltern

Für Namuali ist es der erste Schritt, dass ausgegrenzte Mädchen über ihre Rechte Bescheid wissen und lernen, sich für ihre Rechte in der Bildung, in Gesundheitsvorsorge und Berufsbildung einzusetzen. Mädchen und junge Frauen sollen dazu befähigt werden, ihre Lebensbedingungen selbst zu verbessern. Um ein besseres Verständnis für Rechte von Mädchen und jungen Müttern zu erreichen, sind auch die Familienangehörigen und lokale Autoritäten wichtige Akteure. Diesen fehlt jedoch häufig das Wissen über die Rechte von Kinder und Jugendlichen.

Erfolgreicher Mädchenklub

Im Dorf Munhonho hat Namuali einen Mädchenklub mit 40 Mädchen aufgebaut. In diesem Klub treffen sich Mädchen und junge Frauen wöchentlich zum Tanzen, Singen, Sport, aber auch um Diskussionen über Themen wie Sexualität, Frauenrechte und sexuelle Übergriffe an Schulen zu führen. Der Klub in Munhonho hat zudem erfolgreich einen Garten in der Schule aufgebaut, dessen Produkte zum Eigengebrauch der Mitglieder genutzt oder auch verkauft werden. Mit dem Erlös aus dem Verkauf können die Mädchen und jungen Frauen kleinere Ausgaben, wie beispielsweise Fotokopien für den Schulunterricht, bezahlen. Dank des Mädchenklubs und der Sensibilisierungsarbeit konnten die Schulleitung und die Distriktbehörden davon überzeugt werden, dass auch schwangere Mädchen und junge Mütter den Unterricht weiterhin besuchen dürfen. Früher wurden sie vom Unterricht ausgeschlossen oder in Abendalphabetisierungskurse verbannt. Ermutigt durch die erfolgreiche Arbeit mit dem Mädchenklub in Munhunho entstanden 2012 zwei weitere Mädchenklubs in den Dörfern Machindo und Josina Machel. Innerhalb der neuen Klubs gibt es je eine Sport- und Kulturgruppe.

Unsere Partnerorganisation
Namuali bedeutet in der lokalen Sprache Chuabo Mädchen. Namuali ist 2005 als Verein eingetragen worden und arbeitet seit 2006 im Distrikt Nicoadala im Bereich HIV/- Aids-Prävention und in der Unterstützung von Mädchen, die ihre Eltern durch Aids verloren haben. Grundlegendes Ziel des Vereins ist die Stärkung von benachteiligten Mädchen und jungen Frauen. Diese stellen kulturell bedingt die am grössten benachteiligte Bevölkerungsgruppe dar. (2012)

 

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