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Basisgesundheit mit Focus Mütter und Kleinkinder sowie HIV/Aids
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Basisgesundheit mit Focus Mütter und Kleinkinder sowie HIV/Aids

Die häufigsten Erkrankungen in Lesotho sind HIV/Aids und Tuberkulose. Lesotho hat die dritthöchste Rate an HIV-positiven Menschen weltweit. Fast ein Viertel der Bevölkerung ist mit dem HI-Virus infiziert. Obwohl bereits einige Erfolge in der Bekämpfung dieser Epidemie erzielt wurden, sind weitere Anstrengungen nötig, um Information, Prävention, Diagnose und Therapie noch näher an die Bevölkerung, also in die Gemeinden, zu bringen.

Tuberkulose ist eine weitere sehr häufige Erkrankung in Lesotho, zum Teil bedingt durch die Vielzahl der HIV-positiven Menschen. Etwa 77 Prozent der Tuberkulose-Patienten sind auch HIV-infiziert und haben dadurch eine höhere Sterblichkeitsrate. Frühe Diagnose und adäquate Therapie sind bewährte Massnahmen, die jedoch gerade in entlegenen Gebieten Unterstützung benötigen.

Neben HIV/Aids und Tuberkulose ist in Lesotho die Mutter- und Kindgesundheit ein grosses Problem. Viele Schwangere entbinden traditionsgemäss zu Hause. Dies verhindert, dass die Frauen zeitgerecht Medikamente zur Verhinderung der Übertragung des HI-Virus von der Mutter auf das Kind erhalten. Dies zeigt, dass Aktivitäten in den Dörfern notwendig sind, um die Bevölkerung zu informieren und an Entscheidungsprozessen teilhaben zu lassen. Als Mittler zwischen Dorf und Gesundheitssystem gibt es in Lesotho Dorfgesundheitsberatende, die eine anerkannte Berufsgruppe sind, einen bescheidenen Lohn erhalten und definierte Aufgaben haben.

Gerade Lesotho ist besonders stark von der Krise im Bereich des Gesundheitspersonals betroffen. Weniger als 1 Arzt und nur 6 Krankenschwestern versorgen rund 10'000 Einwohner/innen. Eine Übertragung von ausgewählten Aufgaben an weniger ausgebildetes "Laien"-Personal ist daher eine anerkannte und landesweit praktizierte Strategie, um den Erfordernissen im Gesundheitsbereich gerecht zu werden.

Obwohl ehemals recht erfolgreich, wurde in den letzten Jahren aber gerade diese unterste Stufe im Gesundheitssystem vernachlässigt und viele ehemalige Dorfgesundheitsberatende waren nicht mehr aktiv. Das Projekt unterstützt daher dieses System auf allen Ebenen mit Schwerpunkt bei den Gemeinden und den Dorfgesundheitsberatenden. (Màrz 2012)