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Patientin spricht an der Weltgesundheitskonferenz
Ruedi Lüthy Foundation

Patientin spricht an der Weltgesundheitskonferenz

Nur wenige Patienten der Newlands Clinic haben angesichts der Stigmatisierung den Mut, ihre Geschichte öffentlich zu erzählen. Ganz anders Loyce Maturu: Die 22-jährige junge Frau wurde kürzlich von der WHO eingeladen, über ihre Erfahrungen und ihre Arbeit als Beraterin für HIV-positive Jugendliche zu berichten. Wir haben sie in Genf getroffen.

Loyce Maturu ist eine selbstbewusste junge Frau, die Zuversicht und Mut ausstrahlt. Das ist alles andere als selbstverständlich: Als sie fünf Jahre alt war, hat sie ihren Vater verloren, und mit zehn Jahren ihre Mutter und ihren jüngeren Bruder. Alle sind an Aids gestorben.

Loyce hatte Glück im Unglück: Mit dreizehn Jahren kam sie Ende 2004 mit einer schweren Tuberkulose-Erkrankung in die Newlands Clinic und begann dort die HIV-Therapie. Heute ist sie eine zwar zierliche, aber gesunde junge Frau, und das HI-Virus kann in ihrem Blut nicht mehr nachgewiesen werden. Loyce Leben ist aber nach wie vor ein täglicher Kampf: Sie verdient zu wenig, um unabhängig zu sein, und pendelt nach wie vor zwischen Verwandten hin und her.

Im Einsatz für HIV-positive Jugendliche
Bei unserer Partner-Organisation Africaid, die sie unter ihre Fittiche genommen hat, arbeitet Loyce seit 2004 als Freiwillige und hilft anderen Jugendlichen mit HIV in Simbabwe. Sie versucht sie zu einem HIV-Test zu bewegen, erklärt ihnen die Therapie und erzählt ihnen von ihrem Leben. Ihre Erfahrungen und ihre Arbeit konnte sie nun anlässlich der Weltgesundheitskonferenz 2014 am 21. und 23. Mai in Genf vorstellen. Die WHO hat kürzlich ein Programm lanciert, um Gesundheitsfachleute und die Öffentlichkeit für die besonderen Bedürfnisse von Jugendlichen zu sensibilisieren.

Auftritt der Patientin an der WHO (Video, ab der 40. min.)