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Aidsprävention im Sexgewerbe (APIS)

Jahresbericht 2011 - Aidsprävention im Sexgewerbe (APIS)

Die anhaltende Wirtschaftskrise führte auch im Jahr 2011 zu einem Preisverfall im Sexgewerbe und zu erhöhtem Konkurrenzdruck unter den Sexarbeiterinnen. Ungschützter Oralsex gilt underdessen als Standard, da erstens Freier ungeschützten Sex verlangen und zweitens bereit sind, etwas mehr dafür zu bezahlen. Sexarbeiterinnen können so Einkommensverluste zum Teil auffangen.

Der Trend der Zunahme von jüngeren Frauen aus den neuen EU-Ländern hat sich auch in diesm Jahr bestätigt. Häufig bringen diese Frauen eine geringe Schulbildung mit und können sich in den hiesigen Sprachen kaum oder gar nicht verständigen. Ausserdem zeichnet sich diese Gruppe durch eine sehr hohe Fluktuation aus. Diese Vulnerabilitätsfaktoren erschweren den Zugang der Sexarbeiterinnen zu Präventions- und Testangeboten und zum Gesundheitssystem.

Zunahme der polizeilichen Massnahmen - 2011 stellten die APIS-Fachfrauen im Zug der Umsetzung von kantonalen Gesetzgebungen eine Zunahme der polizeilichen Massnahmen fest. Es wruden vermehrt Kontrollen auf der Strasse und in Salons durchgeführt. Diese häufigen Kontrollen stören den Betrieb, vertreiben die Kunden und erhöhen den Druck auf die Sexarbeiterinnen, in der ruhigen Zeiten den Verdienstausfall wieder wett zum machen. Dies auf Kosten der Sicherheit und der Prävention. Die polizeilichen Kontrollen erschweren und stören zudem die Präventionsarbeit.

Lobbying - Auch 2011 nahm die Dichte an kantonalen Prostitutionsgesetzen und -reglementen zu. In den meisten Kantonen wurden die APIS-Fachfrauen in einer oder der anderen Form involviert (sei es Vernehmlassungen, Teilnahme an den runden Tischen oder an Berichten). Die Expertise der APIS-Fachfrauen wird von den Behörden anerkannt, allerdings ist ihr politisches Gewicht bislang nicht gross genug, um sich in allen kritischen Punkten Gehört zu verschaffen.


APIS wird von der Aids-Hilfe Schweiz fachlich und organisatorisch unterstützt. Die AHS bietet Informatioenn und Weiterbildungen zu HIV/Aids und STI-Prävention für Female Migrant Sex Workers (FMSW) an und setzt sich dafür ein, dass das Thema in der Öffentlichkeit unD auf politischer Ebene wahrgenommen wird. Vor allem unterstützt die AHS das Netzwerk APIS (Aidsprävention im Sexgewerbe), das aus 17 Partnerorganisationen besteht , mit Präventionsmaterial, Weiterbildung, Koordination und Vertretung gegenüber anderen Organisationen und Behörden. (2011)

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