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Medienmitteilung 2010 zum Weltaidstag: Die Schweiz macht zu wenig gegen Aids auf der Welt
Press release

Medienmitteilung 2010 zum Weltaidstag: Die Schweiz macht zu wenig gegen Aids auf der Welt

Basel, 29. November 2010 - Medienmitteilung: Der Weltaidstag am 1. Dezember 2010 fordert den universellen Zugang zu Prävention und Behandlung und Menschenrechte für alle von HIV betroffenen Menschen. Die Schweiz muss aber deutlich mehr tun, fordert die Fachplattform aidsfocus.ch aufgrund einer durchgeführten Studie.

Erstmals sind weltweit die Neuinfektionen mit dem HI-Virus und die Todesfälle infolge von Aids zurückgegangen, berichtet der neueste Report des Aidsprogramms der Vereinten Nationen UNAIDS. Dies ist ein Erfolg der enormen weltweiten Anstrengungen und grossen finanziellen Investitionen im Kampf gegen Aids. Doch diese Errungenschaften sind in Gefahr. Immer mehr Geldgeber ziehen sich von ihrem finanziellen Engagement im Kampf gegen Aids zurück, statt die Gelder zu erhöhen, was für nachhaltige Erfolge notwendig wäre.

Knauserige Schweiz Die Schweiz investiert nur ein Prozent der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit für Interventionen zur Prävention und Behandlung von HIV und zur Unterstützung von Menschen, die mit Aids leben. Der Anteil an der gesamten Entwicklungszusammenarbeit liegt dank der Beiträge an HIV-Programmen von multilateralen Organisationen wie UNAIDS etwas höher bei 2,2%. Notwendig wären aber schon im laufenden Jahr ein Sieben- bis Achtfaches, um den Zugang aller Menschen zu umfassender Prävention, Behandlung und Unterstützung zu ermöglichen und die Epidemie zurückzudrängen.

Schweiz liegt hinter Deutschland und Österreich Dies sind die ernüchternden Resultate der von aidsfocus.ch zusammen mit dem deutschen und dem österreichischen Aidsbündnis in Auftrag gegebenen vergleichenden Studie „Engagement gegen Aids. Versprechen sind nicht genug“. Diese erhebt und analysiert im Detail die finanziellen Beiträge der drei Länder zu Entwicklungszusammenarbeit, Gesundheit und Engagement gegen HIV und Aids. Punkto bilateraler Leistungen für die Bewältigung der HIV-Epidemie liegt die Schweiz hinter Deutschland und Österreich.

„Universeller Zugang und Menschenrechte“ ist das Thema des Weltaidstages 2010. Die in der vom Netzwerk Medicus Mundi Schweiz geführten Fachplattform aidsfocus.ch zusammengeschlossenen schweizerischen Hilfswerke und humanitären Organisationen fordern die Schweizer Regierung auf, sich für das Recht aller Menschen auf Gesundheit einzusetzen und den Zugangs aller Menschen zu HIV-Prävention und lebensrettenden Aidstherapien zu gewährleisten. Dies heisst Verantwortung zu übernehmen und die Mittel für die Zurückdrängung der Aidsepidemie, die Gesundheitsförderung und die Entwicklungszusammenarbeit allgemein endlich zu erhöhen.

Kontakt: Helena Zweifel, Koordinatorin aidsfocus.ch, Geschäftsführerin Medicus Mundi Schweiz, hzweifel@medicusmundi.ch, Tel. 061 383 18 12, 079 385 23 68

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