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Mai 2015

29.05.2015

DAS ELEKTRONISCHE BULLETIN DER SCHWEIZERISCHEN FACHPLATTFORM HIV/AIDS UND INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT

14. aidsfocus.ch Fachtagung - No one left behind!

Liebe aidsfocus Leserinnen und Leser

Am 7. Mai erlebten wir eine spannende Fachtagung zum Thema “HIV/Aids and vulnerable groups – no one left behind”. Experten aus dem In- und Ausland erzählten auf eindrückliche Weise über das Ausmass der Problematik von vulnerablen Gruppen hinsichtlich der Eindämmung von HIV/Aids. Das Hauptproblem dieser Gruppen ist, dass sie oft keinen Zugang zu Informationen, Präventionsangeboten und Gesundheitsdienstleistungen erhalten. Dies meist aufgrund von Stigmatisierung, Diskriminierung und Gesetzen (z.B. Sexarbeit ist illegal), die ihnen den Zugang zu diesen Dienstleistungen verweigern.

„Soll das auch von der Schweiz unterstützte Ziel, Aids bis 2030 zu beenden, erreicht werden, muss die Gesundheitsversorgung diesen Menschen gerecht werden“, betont Sally Smith von UNAIDS. Sie verstand es hervorragend, einen detaillierten Überblick über die unterschiedlichen gefährdeten Gruppen zu vermitteln, die wesentlich zum Fortbestehen der Epidemie beitragen. Sally Smith führte uns nochmals vor Augen, dass die Aidsepidemie weit über das Gesundheitsproblem hinausreicht.

Beeindruckend war der Bericht von Anthony Waldhausen, der erfolgreich Krankenhauspersonal und Polizisten auf die Bedürfnisse, Nöte und Schwierigkeiten von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen und intersexuellen (LGBTI) Menschen sensibilisiert.

HIV/Aids geht auch uns SchweizerInnen etwas an. Die HIV-Epidemie in der Schweiz ist geprägt von drei konzentrierten Epidemien. Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), intravenös Drogenkonsu-mierende sowie Migrantinnen und Migranten, aus Hochprävalenzländern wie z.B. aus Subsahara-Afrika. Luciano Ruggia vom Bundesamt für Gesundheit stellte die eindrücklichen Resultate der erstmalig durchgeführten Studie zum Sexualverhalten von Migranten in der Schweiz vor (ANSWER Study). Und Claude Nkanga von Fondation Profa berichtete über die Schwierigkeiten, mit denen MigrantInnen hier in der Schweiz konfrontiert sind. Ein grosses Problem sind kulturelle Barrieren und mangelnde Beratung und Aufklärung über vorhandene Dienstleistungen und Informationsmöglichkeiten.

Die von UNAIDS erstellten „FAST Track“ Indikatoren zur Erreichung der Eindämmung der Aids Epidemie stellen ein optimales Rahmenprogram, um gemeinsam dieses Ziel zu erreichen. Ohne den notwendigen politischen Willen hier in der Schweiz, als auch der internationalen Staatengemeinschaft und der einzelnen Länder, können diese Forderungen, den Zugang zu Informationen, Präventionsangeboten und Gesundheitsdienstleistungen rechtebasiert für ALLE zu gewähren, jedoch nicht erreicht werden. Dazu gehört auch die Enttabuisierung sexueller Praktiken, Legalisierung der Sexarbeit wie auch die Beendigung der Stigmatisierung und Diskriminierung von ALLEN vulnerablen Gruppen. Es gilt nach wie vor, dieses Thema auf der entwicklungspolitischen Agenda zu halten und den vulnerablen Gruppen eine Chance zu bieten, ihre Rechte wahrzunehmen und einzufordern. (Dokumentation aidsfocus.ch Fachtagung - no one left behind!)

 

Carine Weiss, MSc MIH

Koordinatorin  aidsfocus.ch

Projektleiterin Medicus Mundi Schweiz

cweiss@medicusmundi.ch


Thema des Monats

Highlights of the 14th aidsfocus.ch conference

aidsfocus.ch - “We’ve seen a growth of experience, in political commitment, and in the mobilisation of civil societies and community activism. But the gap between those achievements and ending the epidemic is still too wide. People are still left behind”, says Sally Smith from UNAIDS at the 14th aidsfocus.ch conference on 7th May 2015 in Bern.

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Informationen aus der Schweizerischen Community of Practice

Mobile Klinik für abgelegene Dörfer

SolidarMed aktuell, Mai 2015 - Am frühen Morgen setzt sich das Team des Gesundheitszentrums von Montmartre in den mit Medikamenten sowie medizinischem Material vollgeladenen Geländewagen. Mit dabei sind diesmal auch der Zahnarzt des Distriktspitals in Thaba Tseka und der SolidarMed-Arzt Dr. Olatunbosun Faturiyele.

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LOVE LIFE: weniger HIV-Diagnosen

Bern, 18.05.2015 - Bei HIV und Syphilis nimmt die Zahl der Neuansteckungen ab, bei Gonorrhö stabilisiert sie sich: dies das Fazit der Daten aus dem Jahr 2014. Mit 519 bestätigten Fällen hat die Zahl der HIV-Diagnosen im Vergleich zum Vorjahr um rund 10 Prozent abgenommen. Auch bei der Syphilis waren weniger neue Fälle zu verzeichnen. Und die Zahlen bei der Gonorrhö sind nicht mehr weiter angestiegen.

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HIV hinter Gittern

Swiss Aids News (1/2015) - HIV-Infektionen kommen in Anstalten des Freiheitsentzugs zwischen 2- bis 50-mal häufiger vor als in der Gesamtbevölkerung. In der Schweiz liegt die HIV-Rate der Bevölkerung beispielsweise bei 0,3 Prozent. Unter Inhaftierten, die Drogen injizieren, ist das Virus zusätzlich stärker verbreitet.

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Informationen aus aller Welt

Ensuring universal health coverage for key populations

UNAIDS, Geneva, 20 May 2015 - Without addressing HIV among marginalized populations and human rights, it will not be possible to end the AIDS epidemic as a public health threat by 2030, according to experts at a World Health Assembly side event. (...)

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Fighting HIV where no-one admits it's a problem

BBC News, 20 May 2015 - The phrase "Aids epidemic" awakens distant memories in most of Europe, Australia or the Americas, where infection rates have generally been in decline for years. But as former UK Health Secretary Lord Fowler explains, the phrase is not used in Russia either - despite failed policies that have allowed infection rates to soar.

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New platform for reports of human rights violations in Global Fund programs launched

aidspan, May 2015 - Interested parties will now be able to report alleged human rights violations or infringements occurring in programs or activities supported by the Global Fund using a new complaints mechanism launched by the Global Fund.

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Write Us In! campaign: three reasons to sign our petition

aidsalliance, 14 May 2015 - For months we’ve been campaigning to ensure that marginalised groups who are most at risk of HIV are not overlooked by the UN in the post 2015 health agenda.

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Die Schweiz engagiert sich weiter gegen Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität

Bern, 29.04.2015 - Die Schweiz setzt sich weiter gegen Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität und für die Achtung der Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen (LGBTI) ein.

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Berichte und Studien

CHAMPIONING Gender Equality in the HIV Response: The experiences of five programme countries

UN WOMEN, 2015 - AIDS is the leading cause of death among women of reproductive age worldwide. In addition to their biological susceptibility, HIV disproportionately affects women and adolescent girls because of their unequal cultural, social and economic status in society.

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WHO recommends 10 measurements for HIV epidemic

World Health Organisation (WHO), 11 May 2015 - WHO released new guidelines recommending simplified indicators to measure the reach of HIV services, and the impact achieved at both the national and global levels.

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Why we need to step up the HIV response quickly

World Health Organisation (WHO) 2015 - "The enormous effort, resources and ingenuity directed at the epidemic over the past 15 years is paying off. Shadowing the gains, though, are three major challenges.

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Community must play a much greater role in HIV treatment delivery especially for people being left behind

UNAIDS 20 April 2015 - Strengthening and expanding community-based approaches to delivering HIV treatment is vital to the long-term success of the AIDS response, according to a report launched on 20 April by Médecins sans Frontières (MSF) and UNAIDS.

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Veranstaltungen

Mitgliederversammlung des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz

Die jähliche Mitgliederversammlung von Medicus Mundi Schweiz ist der Ort, um sich zu treffen und zu diskutieren. Wir starten mit einem Round Table in Hinblich auf die neue entwicklungspolitische Botschaft.

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MAS Symposium, June 4th-5th, 2015 in Basel

Schweizerische Ethnologische Gesellschaft - The scope of social anthropology has expanded dramatically in the last 100 years, stretching out beyond the traditional areas of museums, ethnographic exploration or descriptive studies. Social anthropology does not occupy a distinctly defined space of work in today’s working world. Social anthropology – medical anthropology included – claims to prepare its students for a broad and diverse scope of work.

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Afrika-Abend am 9. Juni im Rahmen der Jubiläums-Festwoche

mission 21 - Die Wahrnehmung des afrikanischen Kontinents in der europäischen Öffentlichkeit ist sehr einseitig geprägt. Die Berichterstattung der Medien konzentriert sich oft auf auf Krieg, Krisen oder Katastrophen. Die Arbeit der afrikanischen Partnerkirchen von Mission 21 zeigt, dass diese stereotypen Bilder nicht die ganze Wirklichkeit widerspiegeln.

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Studienreise nach Zimbabwe

FEPA - Herzliche Einladung zur zweiwöchigen Studienreise vom 3.-18. Oktober 2015 mit fepa nach Zimbabwe. Ziel der Reise sind Begegnungen mit ProjektpartnerInnen von fepa in Zimbabwe.

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aidsfocus.ch, die schweizerische Fachplattform HIV/Aids und internationale Zusammenarbeit ist ein Projekt von Medicus Mundi Schweiz. Mit der Bereitstellung von Informationen und einer Plattform für den gegenseitigen Austausch und das gemeinsame Lernen unterstützt aidsfocus.ch die schweizerischen Akteure im Bereich HIV/Aids und Internationale Zusammenarbeit. aidsfocus.ch wird finanziell unterstützt von den 22 Partnerorganisationen und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA).

Partner von aidsfocus.ch: Aids-Hilfe Schweiz, Aids & Kind, CO-OPERAID, Fastenopfer, Fédération Genevoise de Coopération, FEPA, Gemeinschaft der St. Anna-Schwestern, IAMANEH Schweiz, Kindernothilfe Schweiz, Kwa Wazee, mediCuba-Suisse, mission 21, miva Schweiz, SolidarMed, Schweizerischer Katholischer Frauenbund, Schweizerisches Rotes Kreuz, Stiftung Terre des hommes, Swiss Aids Care International, SwissTPH, TearFund, terre des hommes schweiz und World Vision Schweiz.

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