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HIV/Aids-Arbeit in Kamerun: Unterstützung von Witwen und Waisen
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HIV/Aids-Arbeit in Kamerun: Unterstützung von Witwen und Waisen

Ein Beispiel für den vielfältigen Einsatz der Presbyterianischen Kirche in Kamerun im Kampf gegen HIV/Aids ist das Engagement einer Gruppe von Frauen in Bamenda zur Unterstützung von Witwen und Waisen. Sie nennen sich "Aid International: Christian Women of Vision" (AIChrisWOV).

Die Gruppe AIChrisWOV entstand im Oktober 2000 aus der kamerunischen Frauenarbeit heraus. Sie hat zum Ziel, der zunehmenden Zahl von Witwen und Waisen aufgrund der rasch fortschreitenden Verbreitung von HIV/Aids christliche Solidarität und wirksame Hilfe anzubieten. Inzwischen findet AIChrisWOV in den Kirchgemeinden Bamendas auch über die Frauenarbeit hinaus breite Unterstützung.

Frauen und Mädchen sind von der Pandemie HIV/Aids stark betroffen. Aufgrund ihrer untergeordneten Rechtsstellung (sexuelle Gewalt bleibt häufig ungestraft), ihrer mangelhaften Bildung und wirtschaftlichen Abhängigkeit von Männern haben Frauen weniger Möglichkeiten, sich vor HIV/Aids zu schützen und sind somit einem grösseren Infektionsrisiko ausgesetzt. Ausserdem laufen sie Gefahr, bei Ausbruch der Krankheit ihres Besitzes enteignet und aus ihren Familien verstossen zu werden.

AIChrisWOV bietet Aidswaisen und anderen Angehörigen von Menschen mit HIV/Aids moralische Stärkung und Gemeinschaft, fachliche Beratung und materielle Unterstützung.

Auch Kinder und Jugendliche leiden unter den Auswirkungen der Pandemie: Aids macht Millionen von Kindern in den betroffenen Ländern zu Waisen. Im Jahr 2010 wird diese Zahl allein in Afrika auf 25 Millionen geschätzt. Ziel von AIChrisWOV ist es, ihnen ein möglichst familiäres neues Zuhause zu vermitteln und ihnen Zukunftsperspektiven zu bieten.

Ziele und Aktivitäten
AIChrisWOV unterstützt Menschen, die von HIV/Aids betroffen sind und bietet ihnen auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Hilfe an:

  • Frauen und Kinder mit Aids werden mit folgenden Massnahmen unterstützt:
  1. Beiträge an Lebensunterhalt und medizinische Behandlung
  2. Hausbesuche und Pflege
  3. Seelsorge und Beratung
  4. Vernetzung
  • Witwen profitieren von:
  1. Aus- und Weiterbildungsmassnahmen
  2. Selbsthilfegruppen
  3. Mikrokrediten
  4. dem öffentlichen Einsatz von AIChrisWOV für Frauenrechte
  • Waisen erhalten:
  1. Beiträge an Ernährung, Gesundheit und Ausbildung
  2. Vermittlung und Unterstützung von Pflegefamilien
  3. Seelsorge und Beratung (zum Beispiel „Memory Work“) (2012)